Misogynie

Der aus dem Altgriechischen stammende Begriff „Misogynie“ wird meist mit „Frauenverachtung und -feindlichkeit“ übersetzt. Darunter lassen sich sämtliche gesellschaftliche Einstellungsmuster fassen, die eine geringere Relevanz oder Wertigkeit von Frauen und eine höhere Relevanz oder Wertigkeit von Männern vertreten.

Die US-amerikanische Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw hat 1989 als erste den Begriff Intersektionalität geprägt: „Wir neigen dazu, über Ungleichheit aufgrund von Rassifizierung zu sprechen, als sei die Ungleichheit getrennt aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Einwanderungsgeschichte.“ Der Hintergrund ist die Erfahrung schwarzer Frauen in den USA, dass sie in der feministischen Bewegung weißer Frauen nicht vorkamen, ihre Belange nicht gesehen wurden.

Der „White Feminism“ steht in der Kritik: Weiße, privilegierte, heterosexuelle Frauen sollen sich nicht nur für ihre eigenen Rechte stark machen. Bedeutsam ist solidarisches Handeln und die Bereitschaft, eigene Privilegien zu überprüfen und abzugeben. Intersektionaler Feminismus enthält die Herausforderung und die Chance, Gerechtigkeit für alle zu bewirken und steckt somit eine bedeutsame Ausprägung des Feminismus dar. Er benennt die zeitgleiche Mehrfachdiskriminierung marginalisierter Personen und Gruppen, hinsichtlich sozialer Kategorien wie Geschlecht, Hautfarbe bzw. Ethnizität, Alter, Klasse und Behinderung. Soziale Identitäten von Menschen überschneiden sich, beispielsweise kann eine lesbische Frau zugleich durch ihre Behinderung Diskriminierung erfahren. Möglicherweise ist sie als Alleinerziehende weiteren Benachteiligungen ausgesetzt. Diskriminierende Erfahrungen sammeln sich an und verstärken sich.

Auf dem Weg zu unserem Zeil der Gleichstellung, Gleichberechtigung,Sicherheit und Freiheit aller Frauen sollte man vor allem eines nicht vergessen: wir, als Frauen, können erst gleichgestellt und -berechtigt, sicher und frei sein, wenn es alle Frauen sind.

Wir kämpfen für Respekt, die bedingungslose Anerkennung unserer Würde. Wir verschaffen uns Gehör, durchbrechen Grenzen, die andere für uns setzen. In diesem Kampf

Wahrer Feminismus kann nur existieren, wenn er tatsächlich inklusive ist, niemand auf der Strecke bleibt und wir uns von Anfang bis Ende, vom Startschuss bis zum Erreichen des Ziels gegenseitig unterstützen, aufbauen und Rückhalt geben.

Wenn ihr mehr zu diesem Thema wissen wollt, empfehlen wir euch das wundervolle Gemeinschaftsportrait der UN Women über Feministinnen aus den USA, Brasilien, Guatemala und Peru. Darin wird die Verwobenheit von Diskriminierungen deutlich: Eine Erfahrung, die viele Frauen wie auch trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen weltweit erleben.

Was bedeutet eigentlich…