Care Arbeit

Care-Arbeit wird meist von Frauen geleistet. Innerhalb der Familie übernehmen Männer nur selten die damit verbundenen Pflichten, häufig auch nur einen Teil davon. Dieser Unterschied beziffert sich im Gender Care Gap.

Care-Arbeit, oder Sorgearbeit, bezeichnet die Tätigkeit des Sich-Kümmerns und der Versorgung von anderen, sei es in der Familie oder im beruflichen Umfeld. Der Begriff hat sich in den letzten Jahren etabliert, um auf die oft unzureichend anerkannten und schlecht bezahlten Aufgaben hinzuweisen, die mit der Fürsorge verbunden sind. Dazu gehört nicht nur die ungleiche Verteilung dieser Aufgaben zwischen den Geschlechtern, sondern auch die Tatsache, dass Care-Arbeit häufig unbezahlt bleibt.

Es wird zwischen der privaten, meist unsichtbaren Sorgearbeit innerhalb von Familien und der professionellen, bezahlten Care-Arbeit unterschieden. Die private Sorgearbeit wird vor allem von weiblichen Familienmitgliedern wie Müttern, Ehefrauen oder Schwiegertöchtern übernommen, ohne dass diese dafür eine Entlohnung erhalten. Dagegen wird professionelle Sorgearbeit, zum Beispiel in der Kinderbetreuung oder Altenpflege, von Fachkräften gegen Bezahlung verrichtet.

Die überwältigende Mehrheit der Care-Arbeit wird von Frauen geleistet. Männer übernehmen in der Familie nur selten einen gleichwertigen Anteil an diesen Aufgaben. Der Unterschied in der Verteilung der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern wird häufig als „Gender Care Gap“ bezeichnet.

Care-Arbeit umfasst eine Vielzahl von Tätigkeiten, die weit über die klassischen Aufgaben im Haushalt hinausgehen. Dazu gehören die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder auch die Unterstützung von Nachbarn und Freunden bei Krankheit, Behinderung oder im Alter. In vielen Fällen reicht Care-Arbeit bis zur Sterbebegleitung oder Grabpflege. Die Komplexität und die vielen Facetten dieser Arbeit werden oft nicht erkannt, was zu einer zusätzlichen psychischen Belastung führen kann. Diese Verantwortung, die zunehmend als „Mental Load“ bezeichnet wird, kann die Betroffenen überfordern und zu Erschöpfung oder sogar Burn-out führen.

Es gibt auch bezahlte Formen von Care-Arbeit, die sowohl von ungelernte Kräften als auch von Fachkräften mit entsprechender Ausbildung ausgeführt werden. Berufe wie Erzieher*in oder Pflegekraft erfordern viel Verantwortung, sind körperlich anspruchsvoll und vor allem für das Wohl der Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Dennoch wird diese Arbeit oft nicht ausreichend finanziell honoriert.

Auf globaler Ebene lastet Care-Arbeit größtenteils auf den Schultern von Frauen. In weniger wohlhabenden Ländern gehören Tätigkeiten wie das Sammeln von Trinkwasser oder Brennholz ebenfalls zur Care-Arbeit. Während sich das Verhältnis der Arbeitsteilung zwischen arm und reich verschiebt, bleibt die Last der Care-Arbeit in vielen Fällen weiterhin bei Frauen. Zudem übernehmen Migrantinnen aus ärmeren Regionen oft die Sorgearbeit in wohlhabenderen Ländern des globalen Nordens. Sie arbeiten als Haushaltshelferinnen, Kinderbetreuerinnen oder Pflegerinnen in privaten Haushalten und erfüllen damit eine zunehmende Nachfrage.

Was bedeutet eigentlich…