Emanzipation

Der Duden definiert die Emanzipation als Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit. Das Wort wird unter anderem für Personen oder Gruppen benutzt, die sich aus Unterdrückung befreien.

 Als Emanzipation der Frauen ist die Nutzung des Begriffs weitaus bekannter. Er wird als Kampf zur Befreiung vom Patriarchat verstanden.

Zu Beginn der zweiten Frauenbewegung in den frühen 1970er Jahren spielte der Begriff der Emanzipation eine zentrale Rolle, da es darum ging, die Frauen von der Abhängigkeit von ihren Ehemännern sowie von den gesellschaftlichen Normen zu befreien, die ihre Rollen bestimmten. Bis 1977 hatten Ehemänner das Recht, über die berufliche Tätigkeit ihrer Frauen zu entscheiden. Zu den traditionellen Pflichten der Ehefrau gehörten das Führen des Haushalts und die Bereitstellung von sexuellen Beziehungen. Erst zwanzig Jahre später wurde die Vergewaltigung innerhalb der Ehe gesetzlich als Straftat anerkannt.

Inspiriert von dem Begriff Emanzipation benannte Alice Schwarzer ihre 1977 gegründete feministischen Zeitschrift „Emma“. 1979 schrieb Nina Hagen in ihrem Lied „Unbeschreiblich weiblich“ die Zeile: „Vor dem ersten Kinderschreien muss ich mich erstmal selbst befreien!“. Frauen, die sich aktiv für ihre Emanzipation einsetzten, wurden damals oft abwertend als „Emanzen“ bezeichnet. Heute haben Begriffe wie Gleichstellung und Feminismus die Bedeutung von Emanzipation verdrängt. Diese Begriffe sind jedoch nicht synonym: Eine Frau, die als emanzipiert gilt, bedeutet nicht automatisch, dass sie die tatsächliche Gleichberechtigung oder -stellung erreicht hat.

Die Emanzipation kann also als ein erster Schritt auf dem Weg zu den Zielen des Feminismus verstanden werden.

Was bedeutet eigentlich…